Sonntag, 30. Oktober 2011

budapest and the happy communism

hungary was the most reform-minded communist state in eastern europe and so its revolution was the least dramatic. [...] in the 1960s, hungary experimented with free-market reforms, known as "goulash communism". [...] in january 1989 the hungarian parliament voted to allow freedom of association and assembly, a move which legitimised the new political parties that were beginning to form. multi-party elections were scheduled for the following year. (auszug aus bbc news)

die geschichte folgt mir auf den fersen. sie ist überall. ich höre, lese, lerne. stück für stück.





Samstag, 29. Oktober 2011

praha - der fluch der schönheit

in der hauptstadt prag wurden im zweiten quartal 2010 mit 1,2 millionen touristen um 8,9 prozent mehr gäste registriert als im vergleichszeitraum des vorjahres. die zahl der nächtigungen stieg um 6,4 prozent auf 3,2 millionen. (radio praha)





Freitag, 28. Oktober 2011

warszawa - wiederauferstanden aus den ruinen

"warschau muss dem erdboden gleichgemacht werden und es soll in dieser hinsicht ein abschreckendes beispiel für ganz europa geschaffen werden." (heinrich himmler)
by january 1945 85% of the buildings were destroyed: 25% as a result of the uprising, 35% as a result of systematic german actions after the uprising, and the rest as a result of the earlier warsaw ghetto uprising and the september 1939 campaign. (auszug aus wikipedia)

warschau: eine stadt zwischen geschichte und alltag.





Donnerstag, 27. Oktober 2011

jewish cemetery in warsaw

founded in 1806, the cemetery consists of 82 acres and contains the remains of approximately 250000 people. unfortunately, the nazis burned the cemetery's records, so no one really knows how many are buried here. (auszug aus about.com, part of the new york times company)





Mittwoch, 26. Oktober 2011

grossstadtgefühle - berlin

berlin ist in aller munde. seit dem fall der mauer schaut die welt staunend auf die deutsche hauptstadt. die stadt in der mitte europas, die sich in einem atemlosen tempo wandelt und längst noch nicht zu ruhe kommen will. eine moderne und multinationale metropole, die am liebsten sich selbst zum ereignis macht. die geradezu süchtig ist nach dem neuen, dem experiment.
(auszug aus meinem reiseführer)





Montag, 24. Oktober 2011

buda und pest

donaustadt. zweite heimat der monarchen von österreich-ungarn. ein neues universum wo danke köszönöm heisst und mit forint bezahlt wird.
die herbstsonne lacht mir jeden morgen ins gesicht. kalt ist es totzdem.






Sonntag, 23. Oktober 2011

praha

berühmte schlösser und türme, welche die touristen aus aller welt in ihren bann ziehen. die karlsbrücke gleicht einer ameisenstrasse. es ist die stadt der könige von böhmen. auch hier vollzieht sich der wandel vom postkommunismus zur moderne.



Samstag, 22. Oktober 2011

warszawa

eine stadt, welche ich nicht verstehe. irgendwo zwischen gefälschem historischem zentrum, kommunistischen plattenbauten und modernen wolkenkratzer gestrandet. nicht wirklich schön, aber vielleicht gerade deswegen spannend.




Freitag, 21. Oktober 2011

berlin, berlin

berlin ist gross und grün. laut und riecht nach baustelle. der fernsehturm hatte beim bau eine höhe von 365m und der ku'damm ist auch blos eine breite strasse.




Montag, 10. Oktober 2011

prepraszam

Hilflos habe ich gelächelt und in seine Augen geschaut. Erst auf den Stadtplan gedeutet und dann fragend die Schultern hochgezogen. Ihm das Geld für die Fahrkarte hingehalten. Er schüttelt den Kopf und ein unverständlicher Regen ergiesst sich über mich. Schaue ihn nochmals an. Halte die Münzen hin. Er schüttelt den Kopf, genervt, öffnet die Tür. Ich steige aus. Ziehe mir die grüne Mütze über den Kopf, wickle meinen Schal enger und gehe die Dreiviertelstunden zu Fuss.

Ohne Worte ist man von der Welt durch einen stummen Vorhang getrennt. Den Mund verschlossen mit unsichtbarem Klebeband. Die Strassen wimmeln von Sätzen. Doch ich höre nur Musik.

Guten Tag, sage ich. Denn dies habe ich gelernt. Guten Tag und ich deute auf das leere Feld wo die Briefmarke hingehört und dann auf die Adresse. Ja? Es folgt ein unverständliches Lied, doch ich kann der Melodie entnehmen, dass sie wissen möchte ob ich es schnell schicken will. Tak, sage ich, ja. Auch dieses Wort kenne ich. Sie hält mir einen Zettel hin, auf welchen sie den Preis geschrieben hat, weil sie gemerkt hat, dass ich nicht verstehe. Als ich die Marken in den Händen halte, strahle ich.

Ohne Worte ist es einsam. Wie in ein Vakuum eingewickelt nur mit sich selbst, obwohl da so viele Menschen sind. Und ich denke an all jene, welche in einem fremden Land ein neues Leben beginnen.

Wieso haben sie den verdammten Turm zu Babel gebaut, damals, frage ich mich selbst, denn sonst gibt es niemanden, den ich hätte fragen können. Und ich lächle über meine eigene Dummheit. Die Welt ist gross, sage ich zu mir. Auch wenn sie kleiner geworden ist.

Sprache ist das Kleid der Seele, denke ich, und Worte sind die Schuhe der Gedanken. Ohne Worte können sie nicht laufen und bleiben Gefangene des Gehirns. In diesem Land haben meine Gedanken keine Schuhe.

Ich höre dem Akkordeonspieler zu, der auf den Marktplatz mit seinen Lieder füllt. Ich schaue ihn an und lege einige Münzen in seinen Koffer. Ich klatsche Beifall und neige den Kopf. Ich lächle entschuldigend, weil ich keine Sätze besitze. Er lächelt zurück. Er versteht. Vielleicht.

Freitag, 7. Oktober 2011

und wir dachten wir wären anders

Niemals, haben wir gesagt, niemals, und haben den Kopf über jene geschüttelt, die damals gejubelt haben. Wir haben jene verachtet, die um ihr Leben schwiegen. Wir hätten anders gehandelt, sagten wir überzeugt.

Damals war Krieg und jetzt sind wir frei, sage ich zu dir.

Ich denke an die alten, körnigen Schwarzweissfotografien der Ruinen. Das einzige was von der einst stolzen Stadt übriggeblieben ist. Es war Krieg. Und ich wiederhole das Wort in meinem Kopf. Es ist nur ein Wort, denke ich. Denn wir kennen ihn nicht, den Krieg. Der Krieg, der ist anderswo. Es gibt ihn einzig in den Abendnachrichten, die bläulich durch die Wohnzimmer flackern.

Niemals, sagten wir. Wir hätten ihre Lügen nicht geglaubt. Es war absurd, und wir ziehen, ungläubig über deren Dummheit, die Augenbrauen hoch. Wie konnten sie sich so sehr irren, fragen wir entsetzt.

Wenn dir jeder sagt, die Tasse heisse Tisch, wie lange dauert es bis du es glaubst, frage ich dich.

In meinen Kopf wirbeln die Bilder der Mörder und der Opfer durcheinander, die wir gesehen hatten. Gesichter wie die unseren. Hast du ihre Augen gesehen, die von einer besseren Welt träumten? Genau wie wir, sage ich.

Es gab die Mutigen, erwiederst du. Jene die wussten, dass die Tasse Tasse hiess und sich nicht vom allgemeinen Geschrei über den Tisch beirren liessen.

Doch hätten wir dazugehört? Hätten wir am Ende nicht doch an die Lüge vom Tisch geglaubt? Ich schaue in deine Bernsteinaugen und wünschte, sie würden meine Zweifel zu zerstreuen vermögen. Sage mir, dass es anders gewesen wäre, fleht mein Blick.

Ich sage zu dir, jeder ist sich selbst der Nächste, und mein Magen zieht sich zu einem harten Klumpen zusammen, weil ich weiss, dass es wahr ist.

Du schweigst. Die Wahrheit weht eisig durchs warme Café und frisst die Worte.

Man hat immer eine Wahl, sage ich leise. Doch hätten wir richtig gewählt, damals?
Mutlos schüttle ich den Kopf. Die Zweifel haften klebrig am Gehirn und lassen sich nicht abschütteln.

Die Tassen klappern und das emsige Geschwätz dringt an meine Ohren. Jemand lacht laut und herzhaft auf. Für sie ist es ein gewöhnlicher Abend, denke ich und beneide sie um ihre Unbeschwertheit.

Mit einem Stirnrunzeln schaust du mich an. Ich zeichne ein Lächeln auf mein Gedicht und wende es dir zu. Du knuffst mich in die Seite und lachst. Es ist kein Krieg. Und ich will dir nicht den Tag verderben.